Wie läuft es auf der Spielwarenmesse 2017? Diese Frage kann am besten der „Chef“ persönlich beantworten. Wir sprechen mit dem Vorstandsvorsitzenden Herrn Ernst Kick von der Spielwarenmesse eG über die diesjährige Messe. Wir möchten wissen, welche Trends zu erkennen sind und wie die Geschäfte anlaufen. Außerdem interessiert uns natürlich, welche Spiele er selbst gerne spielt und worauf es ihm ankommt, wenn er ein Spielzeug für seine Enkel aussucht. Mehr erfahren Sie in unserem Video-Interview!
Simone Dericks: Herr Kick, ich freue mich, dass ich Sie zum Interview hier habe. Sie sind ja schon ein wirklich alter Hase hier auf der Messe. Sind Sie denn immer noch vorher ein bisschen nervös, bevor die Messe beginnt? Ernst Kick: Ja natürlich, weil man nie weiß, ob alles funktioniert. Sie müssen sich mal diesen gigantischen Apparat vorstellen, fast 2.900 Aussteller zu organisieren, in der ganzen Welt Promotion zu machen, damit die Welt dann auch nach Nürnberg kommt. Und, hat alles funktioniert? Ist alles richtig gemacht worden? Das ist natürlich dann… die Wahrheit kommt am ersten Tag. Simone Dericks: Jetzt haben wir Spielwarenmesse 2017. Was sind denn die aktuellen Trends, was können Sie feststellen? Ernst Kick: Ich stelle fest, dass sich 2 Welten entwickeln. Eine sehr technologieorientierte Welt auf der einen Seite, die auch die aktuelle Lebenswelt versucht abzubilden und auf der anderen Seite das traditionelle Spielzeug. Vom Spielbrett angefangen, über bunten Plüsch, bis hin zu Modelleisenbahnen und Modellbau. Simone Dericks: Und bei diesen Neuheiten, gibt es da etwas, was Sie ganz persönlich begeistert hat? Haben Sie da was in den letzten Tagen entdeckt? Ernst Kick: Ja, es ist nicht nur eins, es ist eine Vielzahl. Sie müssen sich vorstellen, bei uns werden 1 Million Produkte ausgestellt. 75.000 Neuheiten sind hier im Messegelände zu sehen und da finde ich natürlich an allen Ecken etwas Interessantes. Ja, ich bin natürlich sehr technikorientiert – also Puppen ist jetzt nicht so mein Programm, ja – und da sehe ich natürlich im Modellbau und bei der Modelleisenbahn schon einige Sachen wo ich sage, wieder Kind sein ist gut. Simone Dericks: Da wird man auch wieder zum Kind, oder? Ernst Kick: Ja, die Augen leuchten wieder.
Simone Dericks: Ja, da behält man sich aber auch das Kind, das muss man haben wenn man das hier macht, oder? Das man selbst noch das innere Kind hat. Ernst Kick: Ja, ich glaube schon, denn diese Messe hat sehr viel Passion und Emotion. Man will ja mit den Produkten Glück und Lebensfreude schaffen und das merkt man natürlich. Simone Dericks: Haben Sie das Gefühl es hat sich etwas verändert. Also das Spielverhalten der Kinder von vor 10 Jahren, ist das anders geworden, zu heute? Ernst Kick: Ja, man kann sagen die Kinder werden jünger älter. Also das heißt die Range, wie lange man mit etwas spielt, wird vom Alter her, etwas kürzer und dann muss man auch sagen, dass sehr viel edukatives Spielzeug auf dem Markt ist, also man will was lernen. Getrieben von den Eltern natürlich auch ein bisschen. Und man will etwas selbst machen. Das sind so die generellen Dinge, die sich sehr verändert haben. Simone Dericks: Und dadurch, dass Sie sich so gut damit auskennen, womit spielen unsere Kinder so in etwa 10 Jahren? Was glauben Sie? Ernst Kick: Also die Prognose heißt, dass Spielen die Welt im Kleinen ist. Die Welt wird sich verändern. Sie wird noch technologischer werden in 10 Jahren, sie wird aber auf der anderen Seite auch Lebensräume schaffen müssen, in denen man kreativ sein kann und in denen man sich selbst verwirklichen kann. Das heißt, es wird auch in Zukunft das Abbild der Erwachsenen geben, dass die Kinder gerne kopieren wollen. Und auf der anderen Seite die Räume für Phantasie und Erlebnis. Simone Dericks: Haben Sie schon Feedback von der Messe hier bekommen? Von Besuchern oder von den Ausstellern, wie es dieses Jahr läuft? Ernst Kick: Also ich hatte gestern einen Aussteller der meinte, nach den 2 Tagen könnte ich eigentlich nachhause gehen. Ich hab so viel Geschäft gemacht, wie noch nie. Also die Messe funktioniert, die Aussteller sind zufrieden und die Besucher kommen in Scharen zu uns. Wir haben bis jetzt fast 70 Prozent internationale Besucher. Simone Dericks: Das ist toll. Wenn Sie jetzt Spielzeug verschenken an ihre Kinder, Enkelkinder vielleicht, was verschenken Sie da? Das würde uns interessieren. Ernst Kick: Es muss eine schöne Kombination sein, zwischen dem Spielfreude zu vermitteln, aber es darf auch dabei sein, dass man etwas erlernt. Was ich auf jeden Fall nicht schenken werde ist Spielzeug, das kein gutes Material hat und keine Sicherheit. Simone Dericks: Also qualitativ hochwertig, vielleicht auch nachhaltig. Ernst Kick: Genau und sicher! Simone Dericks: Ja spielen Sie denn gerne auch selber Viel und Gerne? Ernst Kick: Viel kann ich nicht, denn ich bin sehr viel unterwegs. Aber wenn ich spiele, dann habe ich ein ganz bestimmtes Spiel mit meiner Familie. Kann ich Ihnen auch verraten, was es ist. Es ist Activity. Simone Dericks: Das ist ein sehr, sehr schönes Spiel, dass spiele ich selbst auch gerne. Das heißt aber, haben Sie auch während der Messe mal Zeit bei den einzelnen Ausstellern, da sind ja auch viele Spiele aufgebaut, da kann man selber mal aktiv werden. Kommen Sie da dazu, jetzt in der Zeit das selber auszuprobieren? Ernst Kick: Nein, meine Funktion ist eine Andere. Ich bin ja für das Geschäft des Unternehmens zuständig, so dass wir dann mit den Ausstellern über die Zukunft sprechen, über Vertragserneuerungen, über Trends, die wir dann abbilden sollen. Zum Spielen komme ich leider nicht. Simone Dericks: Leider. Ich danke Ihnen erstmal für das Gespräch. Vielen, vielen Dank und ich wünsche Ihnen natürlich weiterhin noch eine erfolgreiche Messe und ich glaube, ich gehe jetzt nochmal ein bisschen Spielen. Ernst Kick: Das machen Sie!